Ich hatte eine Wahl. Starke Frauen aus Pforzheim

17.11.2019 – 31.08.2020 im Stadtmuseum Pforzheim

Im Auftrag des Kulturamtes der Stadt Pforzheim haben wir 2019/20 die Ausstellung „Ich hatte eine Wahl. Starke Frauen aus Pforzheim“ im Stadtmuseum realisiert.

Anlass war das Frauenwahlrecht in Deutschland, dessen Etablierung sich 2019 zum 100. Mal jährte. Mutige Frauen (und Männer) haben das Frauenwahlrecht gegen viele Widerstände durchgesetzt. Doch damit ist die Gleichstellung von Frauen noch längst nicht erreicht. Gerade im politischen Sektor stagniert die Vertretung von Frauen, auch in der Wirtschaft sind Frauen in Führungspositionen unterrepräsentiert.

Formal sind die Weichen für die Gleichbehandlung und Gleichstellung der Frauen gestellt. Woran es mangelt, sind bessere Rahmenbedingungen – und Vorbilder. Damit sind keine „Promis“ aus den Medien gemeint, sondern Leitfiguren aus dem eigenen Lebensumfeld, die zeigen, dass Selbstverwirklichung und ein selbstbestimmtes Leben für jede Frau erreichbar sind, unabhängig von Alter, Herkunft, sozialem Stand, Religion, Hautfarbe oder sexueller Orientierung.

Die Ausstellung macht zwölf sehr unterschiedliche Frauen aus Pforzheim sichtbar. Was sie eint? Sie sind stark. Sie hatten eine Wahl. Und sie haben ihre Chance ergriffen, haben sich entschieden: für einen untypischen oder unbequemen Beruf, für eine neue Heimat, für ein Geschlecht, für Pforzheim. Ihre Geschichten machen Mut, eigene Wege zu gehen. 

Die Frauen im Alter von 15 bis 91 Jahren erzählen in der Ausstellung die Geschichte und Hintergründe ihrer Lebensentscheidung. Die unterschiedlichen Präsentationen ihrer jeweiligen Wahl unterstreichen die Individualität der einzelnen Frauen. Die Fotografien zeigen sie in ihrem typischen Umfeld oder an einem Ort, für den sie stehen. Mal sind sie klassisch porträtiert, mal reportage- oder schnappschussartig fotografiert. Die Texte kommen vom Tonband oder als Film oder stehen auf Medien, die zur Geschichte der jeweiligen Frau passen. Persönliche Erinnerungsstücke, Arbeitsgeräte und eigene Erzeugnisse oder weiterführende Informationen ergänzen die Fotos und Texte.

Ergänzend zur realen Ausstellung, bekamen wir 2020 im Zuge der Corona-Krise die Möglichkeit, unsere Ausstellung komplett zu digitalisieren. Sie ist als virtuelle 360°-Ausstellung ebenso verfügbar wie in Form von kleinen Videoclips, in denen wir die Teilnehmerinnen einzeln vorstellen.